Die Düsseldorfer Altstadt. Samstagabend. Polizisten. Junggesellenabschiedsgruppen. Vor uns zwei betrunkene Mädchen mit kurzen Röcken, Katzenohren an der Kaputze und Weinflaschen in den Händen, kichernd und schwankend. Wir betreten die Bolker Straße: hier reiht sich eine Kneipe an die nächste. Heizpilze wärmen die draußen sitzende Menschenmasse. Musikfetzen und Stimmen verwirren das Ohr. Eigentlich meide ich diese Straße, sie ist mir zu laut, zu oberflächlich.
Zum Glück gibt es im Straßennetz der Altstadt, in dem ich mich immer noch gerne verlaufe (und das obwohl ich vier einhalb Jahre in dieser Stadt gelebt habe! ^^) auch schöne Ecken! Die längste Theke der Welt birgt auch kleine Schätze.
Einer davon: die Melody Bar, in der wir an jenem Abend landen. Eine sehr kleine Bar, sehr schmal geschnitten. Es ist voll an jenem Abend. Doch wir haben Glück: drei Plätze direkt an der Theke werden frei. Ich bestellte einen «SpeCulant» eine interessante Mischung aus Gin, Wodka, Zitrone, Zucker, Mango, Erdbeeren und Ingwer (!), die fruchtig-scharf schmeckt.
Ein Poster, das neben der Bar hängt und bei dem wir lange speCuliert haben, warum hierauf SpeCk abgebildet ist – bis mir der sprachliche Zusammenhang bewusst wurde ;) © ERICH WELLHÖFER (Vielen Dank!)
Hinter der Theke eine ältere Dame mit orange-rot gefärbten Haaren, ganz in schwarz gekleidet, mit einer rauchigen Stimme und ein älterer Herr mit grau-weißen Haaren und einer Brille. Die Besitzer (Heidi u. Erich Wellhöfer). Ein liebenswert-eigensinniges Pärchen mit gutem Musikgeschmack – es läuft der Soundtrack von Pina Bausch. Ich werde bestimmt mal wieder vorbeischauen und einen anderen leckeren Cocktail probieren!